Kletterregeln
Aktuelle Felssperrungen unter www.dav-felsinfo.de
Bitte beachtet am Battert und an allen anderen Felsen des Nordschwarzwalds die Beachtung der anschließend angegebenen Regeln.
- Die Beschränkungen des Kletterns in Bad Herrenalb sind auf den Seiten für die dortigen Felsen zu finden.
- Der Battert hat seine eigenen Kletterregeln.
- Die Einschränkungen für das Klettern am Plättig sind oben angegeben.
- Vorsicht beim Klettern am Grafensprung, dem Gausbacher Straßenwandl und dem Eulenfelsen. Steinschlag kann Passanten auf den unmittelbar unter den Felsen vorbeiführenden Verkehrswegen gefährden.
- Die Straße unterhalb des Gausbacher Straßenwandl dient als Zufahrt zum Freibad von Forbach und als Radweg. Rad- und Autofahrer finden es nicht so lustig, wenn sie um Kletterer und ihre Ausrüstung Slalom fahren müssen. (Obgleich ihnen der Kletterbetrieb durchaus zusagt.)
- Entfernt keine Pflanzen oder Teile davon und laßt die Tiere da wo sie sind.
- Stört keine brütenden Vögel.
- Nehmt Euren Abfall wieder mit nach Hause.
- Zündet kein Feuer in den Wäldern an und laßt unnötiges Rufen bleiben.
- Klettert im Zweifelsfall an keinem Felsen, der nicht hier oder in den Führern beschrieben ist.
- Am besten Ihr behandelt Felsen, Pflanzen und Tiere so, als gehörten sie Euch.
Die Schwierigkeitsgrade der Routen liegen zwischen III (ganz wenige) und VIII. Wegen starken Flechten- und Moosbewuchs müssen die leichten Routen nach Regentagen erst trocknen.
Die meisten Klettereien sind mit Bühlerhaken versehen. Die einzige wichtige Ausnahme bilden die Eulenfelsen, wo es keine Haken gibt und nach dem Wunsch der einheimischen Kletterer auch keine gesetzt werden sollen. Nicht nur wegen der Eulenfelsen sollte man Klemmkeile und Friends zum Klettern in den Schwarzwald mitbringen. Nicht allzuselten trifft man noch uralte und entsprechend angerostete Haken an.
Plättig
Die bekanntesten und schönsten Granit-Felsen im nördlichen Schwarzwald.
Kapellenfels:
Hier gibt es 10 Routen mit einer Schwierigkeit von III bis VII-. Vorsicht: Der Granit ist etwas brüchig.
Jungmann-Kimmes- und KGB-Turm:
Beide Türme stehen dicht beieinander. Der Jungmann-Kimmes-Turm ist der nördliche und KGB-Turm der südliche der beiden.
KGB-Turm: Ostriß (Normalweg, V+/IV+A0), Südwand (VI+) Südwandrisse (VI-), (Frankensteins-) Abendquergang (VII)
Jungmann-Kimmes-Turm: Normalweg (III+), DAV-Weg (VI), Doppelrisse (V+), DAV-Dach (VIII/V+A0).
Falkenwand (Falkenfels):
Auf dem Gipfel der etwa 40 Meter hohen Wand befindet sich ein Aussichtspunkt und eine Unterstandshütte. Die Einstiege zu den Routen erreicht man wohl am besten durch Abseilen von dort.
Alte Falkenwand (VII-/V+A0) mit einer großartigen Dachunterquerung, Techno (A1), Schließlervariante (IX/V+A0) zur alten Falkenwand, Falkenriß (VII+)
Steinbruch Wiedenfelsen
Wieviel Reibung geben die Schuhsohlen her. 7 Routen mit einer Schwierigkeit zwischen III und VII bieten ausreichend Gelegenheit, den Reibungskoeffizienten zu ermitteln.
Battert
Für den Battert bei Baden-Baden gibt es eine eigene Seite.
Eulenfelsen
Gegenüber von Gausbach verstecken sich auf der linken Seite der Murg einige Felsen im Wald. Die heute bekannten Routen wurden in den Jahren 1980 bis 1990 entdeckt (teilweise wiederentdeckt). Dabei beschränkte man sich auf die Absicherung mit Hilfe von Keilen und teilweise auch mit Friends.
Immerhin gibt es drei Routen im Schwierigkeitsgrad bis V, sodass sich auch diejenigen, die das erste Mal mit mobilen Sicherungsgeräten unterwegs sind, keine Todesängste ausstehen müssen.
Zu Klettern gibt es hauptsächlich Risse in rauhem Granit. Die Schwierigkeit der 18 Routen liegt zwischen IV und VII. Die Felsen liegen teilweise unmittelbar über einem Fußweg. Bitte also Vorsicht beim Klettern und keinen Steinschlag auslösen.
Gausbacher Straßenfelsen
Nahe Forbach liegen die Felsen unmittelbar an einer Straße. Beim Klettern wird daher um erhöhte Vorsicht gebeten. An den Felsen gibt es 37 Routen in den Schwierigkeitsgraden IV bis IX-. Sie sind fast nach südfranzösischen Maßstäben abgesichert.
Anfahrt mit der Bahn :
Die Bahnstationen Forbach-Gausbach und Gausbach (kein Eilzughalt) gehören noch zum Bereich des Karlsruher Verkehrsverbunds.
Lautenfelsen
Leider sind die Felsen für das Klettern nicht mehr zugänglich (Naturschutzgebiet). Einstmals haben die Felsen die längsten Routen im nördlichen Schwarzwald geboten.
Grafensprung
Ein kleiner Felsen im Murgtal, zwischen Gernsbach und Obertsrot. Auf dem Gipfel befindet sich ein Aussichtspavillion.
Kletterrouten: Biwakliesel (V-), Rasenmäher (IV+)
Unterhalb des Felsens verläuft eine Straße. Beim Klettern darauf achten, daß niemand durch Steinschlag gefährdet wird.
Bad Herrenalb
Die Falkenfelsen sind auf einer eigenen Seite beschrieben.
Erschließungsgeschichte
Ungefähr 1885 entdeckte Wilhelm Paulcke, der später wegen seiner Lawinenforschung und seiner Durchquerung des Berner Oberlands mit Skiern bekannt wurde, die ersten Kletterrouten am Battert. Die übrigen Felsen im nördlichen Schwarzwald wurden erst viele Jahre später für das Klettern entdeckt. 1942 wurde der Südstädter Weg an den Lautenfelsen erstmals begangen. (Rudolf Krah hat ein Bild, das die damals benutzen technischen Hilfsmittel zeigt, gezeichnet.)
An den Felsen in Bad Herrenalb wurde erstmals 1945 geklettert. (Zumindest stammen aus diesem Jahr die ersten schriftlichen Aufzeichnungen.)
Am Plättig erinnert der Name ?KGB-Turm? nicht an den russischen Geheimdienst sondern an die legendäre Klettergilde Battert. Aus diesem Kreis kamen auch die Erstbesteiger Paul Steger, Hans Moldenhauer und Fred Gaiser. (Das bekannteste Mitglied der Klettergilde Battert dürfte wohl Walter Stößer sein.) 1932 wurde der dieser Turm durch den Ostriß erstmalig bestiegen. Im gleichen Jahr wurden auch die Südwandrisse erstmalig von einer Karlsruher Seilschaft begangen.
Der Name des anderen Turms erinnert an die beiden Bergsteiger Jungmann und Kimmes, die an der Schleierkante der Cima della Madonna ums Leben kamen.
Die Falkenwand wurde 1940 von Helmut Blaß, Hans Riemer und Willi Ruh erstmals begangen. Später fand dann Martin Schließler die nach ihm benannte Variante, die wohl der erste Weg über den gewaltigen Dachüberhang sein dürfte.
An den Eulenfelsen wurde wohl schon in den 50er Jahren geklettert. Dann wurden sie fast vergessen, bis etwa Anfang der 80er Jahre die erste Clean-Climbing-Erschließung erfolgte, die dann etwa 1989 ihren abschließenden Höhepunkt hatte.
Nachdem Mitte der 80er Jahre der Autoverkehr über die neue Murgtalbundesstraße rollen konnte, haben Kletterer die Felswand entdeckt, die durch Sprengarbeiten beim Bau der alten entstanden war. Sie nannten sie Gausbacher Straßenwandl und erschlossen dort Ende der der 80er und Anfang der 90er Jahre die heute bekannten 37 Routen.
Literatur:
Nico Mailänder; Granitfelsen unter grünem Teppich. Berge Nr.19. Juni 1986 S. 20?22
Willi Ruh; Lohnende Felsfahrten im Bühler Höhengebiet. Mitteilungen des DAV ? Jugend am Berg. Heft 2. 1970. S. 70.
Bergwacht
Unter der Notrufnummer 112 kann die Bergrettung alarmiert werden.
Führer
Kletterführer Schwarzwald Nord
Panico-Verlag, 1. Auflage 2010, 2. erweiterte Auflage 2013
Link zur Verlags-Webseite
Schwarzwald Rock 2.0
Lobo-edition Freizeit- und Alpinverlag, 2. Auflage 2013
Link zur Verlags-Webseite
Übernachtungsmöglichkeiten
Zeltplätze gibt es in Bad Herrenalb ? Tel. (0 70 83) 22 16 ? und in Waldprechtsweier bei Malsch ? Tel. (0 72 46) 14 67, in Baden-Baden eine Jugendherberge. An Wochenenden sind auch Naturfreundehäuser zugänglich.
Allgemeines
Südlich von Karlsruhe und Ettlingen siehe (Karte) beginnt der Schwarzwald. Seine (wenigen) zum Klettern geeigneten Felsen bestehen hauptsächlich aus Granit. In Bad Herrenalb trifft man ein Quarzporphyrkonglomerat an. Klettern ist an den 15 bis 55 Meter hohen Felsen im Sommer und Herbst möglich. Im Frühling und Winter ist es meist zu feucht.
Die meisten Felsen sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die nächsten Haltestellen sind bei den einzelnen Felsen angegeben.