Aktuell
Aktuelle Felssperrungen unter www.dav-felsinfo.de
Kletterregeln
Wir bewegen uns am Battert in einem Gebiet, in dem einige seltene Pflanzen ihren Standort haben. Auch andere sollten die Gelegenheit haben, die Felsen so kennenzulernen, wie wir sie erleben können.
- Ganzjährig gesperrt ist die Blockhalde unterhalb der Badener Wand.
- Bitte beachtet brutzeitbedingte Felssperrungen.
- Vorhandene Wege und Pfade begehen
- Zustiegspfade zu den Kletterrouten nutzen, keine Abkürzer durch Blockhalden
- Auf Magnesia weitmöglichst verzichten, sparsam verwenden und Spuren beseitigen
- Beim Topropen das Seil nicht unmittelbar durch den Haken führen sondern im Karabiner umlenken
- Keine Routen durch langes Topropen belegen
- Nicht über eine Kletterroute abseilen, wenn dort im Vorstieg geklettert wird
- Keinen Steinschlag beim Klettern und in den Schluchten verursachen
- In Kleingruppen mit nicht mehr als 6 Personen klettern
- Routensanierungen nur in Absprache mit dem Arbeitskreis Battert
Der Arbeitskreis Battert hat für die wichtigsten Felsen Abseilpisten angelegt, die zu den Einstiegen führen. Bitte benutzt sie diese.
Erschließungsgeschichte
Etwa 1885 entdeckte Wilhelm Paulcke - später wurde er berühmt wegen seiner Lawinenforschung und der ersten Durchquerung des Berner Oberlands mit Skiern - die ersten Kletterrouten am Battert. Kuhkamin und Marterkamin sind einige der wichtigsten, in dieser Zeit erstmals begangenen Klettereien. Der Bockgrat wurde 1905 von einem Alleingänger erstbegangen. Die zweite Begehung dieser Route geschah erst 1925. In diesem Jahr tauchte auch Walter Stößer am Battert auf. Er entdeckte den Alten Pforzheimer Weg (IV+), aber die Route darf nicht unterschätzt werden: Am Ausstieg wartet ein Hangelquergang. Auch der Neue Pforzheimer Weg (VI) und die Wespenkante sind Routen von Walter Stößer. Eine der ersten Kletterreien, die Martin Schliessler entdeckte, war die Neue Falkenwand (1945). Die Südostverschneidung, die er zusammen mit Kurt Jägel erstmals kletterte, wird heute als VII- eingestuft.) Reinhard Karl schreibt in seinem Buch "Zeit zum Atmen", er habe am Battert das Klettern gelernt. Zusammen mit Hermann Kühn beging er die Kühnkante (VI+). In den letzen 20 Jahren wurden eine Reihe von Routen der Schwierigkeit VII und mehr entdeckt, aber auch schöne Klettereien in den unteren Schwierigkeitsgraden.
Wände
Hallweg (IV+, wo sind am Quergang die Griffe?), Rauscherriß (V+), Weg der Freundschaft (VI-, stellenweise brüchig, eine klassische Kletterei), Neue Falkenwand (VII-/VI-A0, wo ist der Griff im Dach?), Neue Badener Wand (VI+), Durlacher Wandl (V, wieviel Reibung geben die Schuhsohlen her), Villnößer Nadel (Nordwand IV), Graue Wand (IV-, gut griffig aber brüchig), Pfundiges Wandl (IV-,), Altweiberweg (VI), Wespenkante (V), Bismarck-Westwand (VI+), Berglerwand (Neue Ostwand VI-), Disgrazia Ostwand (IV+, wo sind am Quergang die Griffe?), Hallkante (IV+), Trixwandl (VII-), Dülferweg (VII-), Weg der Entspannung (VIII+, kraftraubend), Bismarckdach (VIII-, ein Dach, daß auch an heißen Sommertagen geklettert werden kann), Badnerdach (VII), Buschverschneidung IV+ (am Einstieg eine Stelle V+.) Fledermauspfeiler (VI), Schiefer Riß (IV-), Kühnkante (VII-, Auch Reinhard Karl war da), Bismarck-Ostwand (VIII+), Blockgrat- Südostverschneidung (VII-), Klappstuhl am Paradies (VIII+)
Grate
Blockgrat (IV+, wie überwindet man den Spalt zwischen dem Türmchen und der Wand?), Bockgrat (IV+), Schleierkante(V, am Einstieg etwas brüchig.)
Kamine
Schmittkamin (IV), Lohmüllerkamin(IV+), Schusterkamin (IV), Delagokamin (IV), Marterkamin (V- im linken, IV+ im rechten Teil)
Für Anfänger
Predigtstuhl Westwand (mehrere Klettereien II bis IV) Bismarckgrat (III+, eine lange Route mit überraschend vielfältigen Kletterstellen), Kuhweg (II) Villnößer Nadel (Normalweg III), Drei Halten (Überschreitung III+, Gratfensterweg II, Westwandschlucht III+), Kuhkamin (III)
Absicherung der Routen
Einmal hat ein Freund von mir, er kam von auswärts, gesagt: "Ich habe nie so steile Wände und so wenig Haken gesehen."
Damit ist alles über die berüchtigte Hakenarmut des Batterts gesagt. Freilich sind die meisten leichten Routen, aber auch die extrem schweren heute mit Bühlerhaken abgesichtert. Einen Satz Klemmkeile und Friends sollte man immer dabei haben. Zum einen weil bisweilen die Hakenabstände immer noch aufs Gemüt drücken, zum andern weil man auch in vielbegangenen Routen immer noch Uralthaken antrifft.
Schwierigkeit | Routenanzahl |
II | 9 |
III | 33 |
IV | 96 |
V | 98 |
VI | 79 |
VII | 62 |
VIII | 14 |
IX | 3 |
Kletterrouten und Schwierigkeitsgrade
Über die Anzahl der Routen und ihre Verteilung auf die einzelnen Schwierigkeitsgrade gibt die Tabelle einen Überblick.
Am Battert gibt es für fast jede Klettertechnik eine reichliche Auswahl von Routen: Wandklettereien, Risse, Dächer, Piazstellen. In vielen von ihnen gilt die angegebene Schwierigkeit vom ersten bis zum letzten Meter.
Bergwacht
The Bergwacht (Ortsgruppe Baden-Baden) unterhält auf der Falkenwand im mittleren Teil des Batterts eine Rettungsstation, die Bergwachthütte. Sie ist an Sonn- und Feiertagen besetzt.
Dort befindet sich auch eine Notrufsäule.
Weiters kann die Bergrettung telefonisch gerufen werden. Notrufnummer: 112.
Literatur
100 Jahre Klettern am Battert
Vier Generationen. Berge Nr.19. Juni 1986 S. 54-55
A. Dick
Felstürme überm Casino. Alpin Nr. 9. 1990. S. 34-37
Außerdem ist der Battert in einem Artikel von Rolf Gundermann im Rotpunkt recht ausführlich beschrieben.
Führer
Kletterführer Schwarzwald Nord
Panico-Verlag, 1. Auflage 2010, 2. erweiterte Auflage 2013
Link zur Verlags-Webseite
Schwarzwald Rock 2.0
Lobo-edition Freizeit- und Alpinverlag, 2. Auflage 2013
Link zur Verlags-Webseite
Übernachtungsmöglichkeiten
Der nächste Zeltplatz ist in Rauental bei Rastatt. Ruhiger sind die Zeltplätze in Bad Herrenalb - Tel. (0 70 83) 22 16 - und in Waldprechtsweier bei Malsch - Tel. (0 72 46) 14 67. Eine Jugendherberge gibt es in Baden-Baden.
Allgemeines
Hier gibt es das Vorwort von Martin Schliessler für den alten Führer von Rolf Gundermann.
Die Battertfelsen liegen unmittelbar nördlich von Baden-Baden. (Siehe Karte.) Die Felsen bestehen aus einem Porphyrkonglomerat und sind etwa 15 bis 55 Meter hoch. Nicht immer sind die Griffe und Tritte in den Routen zuverlässig. Vorsicht ist angesagt, und wegen der eher sparsamen Absicherung mit Bohrhaken eine vollständige Ausrüstung mit Friends oder Klemmkeilen notwendig.
An den Felsen kann fast das ganze Jahr über geklettert werden. Im Sommer kann es allerdings sehr heiß werden.